Serialität und kulturelles Bewusstsein. Hispanophone Serienformate zwischen Regionalität, Nationalität und Globalität

Das Projekt analysiert spanische und lateinamerikanische TV- und Streaming-Serien im Hinblick auf die reziproken Zusammenhänge zwischen serieller Narration (Wiederholung und Variation) und kollektiver Identität. Es trägt dabei vor allem der geographisch-kulturellen Spezifik der Iberoromania Rechnung, die darin besteht, in der historischen Fortentwicklung des politischen Territoriums regionale, nationale und globale Kollektive ausgebildet zu haben.

Dabei stehen drei zentrale Zielsetzungen im Fokus: Erstens soll die im US-amerikanischen Vergleich bislang international noch immer wenig beachtete hispanophone Fernsehlandschaft erschlossen und ausgewählte, in ihren Heimatländern populäre Serien aus ihrem globalen Schattendasein herausgehoben werden. Zweitens dient das Projekt dazu, kollektive Identitäten als medial und narrativ konstruierte Phänomene sichtbar zu machen und so einen kritisch-reflektierten gesellschaftlichen Umgang mit ihnen zu fördern. Drittens wird das durch TV-und Streaming-Serien vermittelte kulturelle Bewusstsein in seiner besonderen iberospezifischen Ausprägung untersucht, wobei der zentrale Fokus auf das Spannungsverhältnis zwischen imperialen und postkolonialen, nationalen und separatistischen Bezugspunkten gelegt wird, um deren prägende, diverse und konflikthafte Dimensionen erstmals unter einer übergeordneten einheitlichen Fragestellung zu erfassen.

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